Hypnotherapie

Was ist Hypnose?

Wer sich daran erinnern kann, was für ein Zustand es ist, wenn man sich zwischen Wach-Sein und Schlafen befindet, der hat bereits eine gute Ahnung davon, was Hypnose bedeutet. Denn dieser ist der Hypnose sehr ähnlich.

Bei Hypnose handelt es sich um einen Zustand, den wir alle kennen und auch ohne Hilfe mühelos und oft erreichen. Man denke an eine Autofahrt auf dem Weg von der Arbeit nach Hause, die wie automatisch ablief, an das Lesen eines fesselnden Buches, das Musikhören und das Ausführen von Routineabläufen, wie z.B. beim Spülen und Abtrocknen.

Es handelt sich also um einen Zustand wacher Entspannung, der vom Hypnotiseur lediglich verstärkt wird. Das Gehirn sendet in diesem Zustand Alphawellen in einer Frequenz zwischen acht bis vierzehn Hertz. Hierbei hat der Hypnotisierte jederzeit die Möglichkeit zu sprechen und sich zu bewegen. Der Hypnotiseur sorgt lediglich dafür, dass der Zustand weiter aufrechterhalten wird. In dieser Zeit der Hypnose ist der Zugang zum Unterbewussten erleichtert und somit auch die Möglichkeit, förderliche Prozesse in Gang zu setzen und Themen zu bearbeiten.

Als Erfinder der modernen Hypnotherapie gilt der amerikanische Psychiater Milton H. Erickson (1901-1980). Dieser verstand und lehrte den Ansatz, alle bereits in den Klienten angelegten Ressourcen für die Erfüllung ihrer Ziele einzusetzen. Eine seiner besonderen Stärken war es, sich auf besondere Art und Weise in deren Denk- und Erlebniswelt hineinzuversetzen.

Wozu ist Hypnose gut?

Wenn die „Abwehr“ schläft, kann mit dem Unterbewusstsein gearbeitet werden. Mögen wir uns eine bestimmte Verhaltensänderung vom Verstand her noch so sehr wünschen, unter Stress läuft quasi automatisch das Verhaltensmuster ab, das am tiefsten in uns verankert ist. Daher macht die Arbeit direkt am und mit dem Unterbewusstsein am meisten Sinn.

Dort sind alle bisherigen Erfahrungen verankert, die sich bei Wiederholungen und in Form unserer Reaktionen hierauf als Verhaltensmuster abgespeichert haben. Wenn es sich um Verhaltensmuster handelt, die sich als erfolgreich herausgestellt haben werden sie im Laufe der Zeit immer wieder wiederholt und graben sich immer tiefer in das Unterbewusstsein ein.

Auch ein Vorsatz wie „ab Morgen bin ich immer total umgänglich“ löst sich deshalb unter Stress in Luft auf, wenn in Kindheit und Jugend eine eher cholerische Art zu reagieren eingeprägt hat. Das Gefühl siegt in solch einem Fall immer über den rein verstandesmäßigen guten Vorsatz.

Die geradezu eingeschliffenen Handlungsmuster hatten in ihrer Entstehung ihren Sinn und bedürfen entsprechender Würdigung. Haben sie sich jedoch als hinderlich und überflüssig und nicht sinnvoll herausgestellt, lohnt sich eine Änderung.

Die Erfahrung zeigt, dass die Psyche sich vor willkürlicher Veränderung schützt, daher treten Abwehrmechanismen auf den Plan. Diese können mit Hilfe der Hypnose umgangen werden. Eine direkte Kommunikation mit dem Unterbewusstsein wird möglich. Das Bewusstsein ist stiller Beobachter.

Hypnotherapie

Mittlerweile hat sich die Hypnotherapie nach Erfolgen in den USA oder Großbritannien auch in Deutschland etabliert und ist eine wissenschaftlich anerkannte Methode. Sie ist seit dem 09.02.2006 nach einem Gutachten durch den Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie (WBP) anerkannt.

Wirksam behandelt werden können die folgenden Thematiken: Ängste, Belastungsstörungen, Übergewicht, Schlafstörungen, Psychosomatische Störungen, Sexualstörungen, Akute und chronische Schmerzen, Enuresis und Nikotinentwöhnung.

Die einzelnen Sitzungen werden speziell auf den Klienten abgestimmt und finden im Rahmen von Kurzzeitinterventionen bis hin zu Langzeittherapien statt.